Impuls 2020-03
Autorin: Dr. Hannelore Reiner
Jesus Christus spricht: Wachet! (Mark.13, Vers 37)
Selten sind die Worte, die über einem Monat stehen, so kurz. Hier ist es ein einziges Wort aus dem Markusevangelium: Wachet! Der Aufruf zum Wachen beschließt ein lange Rede Jesu über Weltende und Kommen des Messias.
Unwillkürlich frage ich mich: Passt so ein Aufruf in den nahen Frühling? Das ist doch ein Abschnitt aus dem NT, der für die KennerInnen des Kirchenjahres eher im November dran ist.. Was aber meint „Wachet“ im Frühjahr? Vielleicht hat es ja etwas mit dem nun wieder früher hell gewordenen Morgen zu tun. Da wacht so mancher gleich von selber auf, wenn die Sonne in den Augen und in der Nase kitzelt. Aber nicht nur am Morgen, wach sein ist auch den Tag über von uns gefordert. Der Mittagsschlaf oder der „Power-Nepp“, den manche ja genießen, kann helfen, für den Rest des Tages zu neuer Wachheit zu kommen. Am Abend fällt es mir mitunter schon schwer, bei einem Konzert oder einem Vortrag wach zu bleiben. Dies bedenkend ist Wach-sein durchaus auch im Frühling angesagt.
Der Aufruf Jesu ist für mich wie so ein liebevoller „Stupser“: Pass auf! Mach Augen und Ohren auf für das, was um dich herum in der kleinen und großen Welt geschieht. Sei wachsam und achtsam für Mensch und Natur und hellwach, wenn dich Gottes erbarmendes, tröstendes und aufbauendes Wort trifft, wann und wo auch immer.