Impuls 2023-04 Ja zum Leben sagen
Hannelore Reiner
"Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende."
(Röm. 14, 9)
Mit diesem kurzen Satz, der meistens mit den vorhergehenden Versen im Römerbrief an Gräbern zitiert wird, fasst der Apostel Paulus die Osterbotschaft ganz knapp und gebündelt zusammen: Gestorben und wieder lebendig geworden!
Mit Sterben und Tod ist die wahre Menschheit Jesu besiegelt worden; also kein Scheintod, wie manche gemeint haben. Das bedeutet – so meine Hoffnung – dass keine/er im Sterben und Tod allein ist, auch wenn jede/er diesen Schritt allein zu gehen hat, weil Gott im gestorbenen Christus an der Seite aller Sterbenden steht.
Aber das kurze Bekenntnis hat ja noch einen 2. Teil: Christus ist lebendig geworden! Karfreitag ohne Ostermorgen wäre furchtbar. Aber seit mehr als 2000 Jahren bekennen ChristInnen, dass Jesus lebt und durch seine Geisteskraft unter uns ist. Damit hat unser Glaube nicht bloß Relevanz, wenn es ans Sterben geht, sondern mitten im Leben, im Hier und Jetzt. Für Paulus hat dies geheißen, mühevollste Wegstrecken auf sich zu nehmen, Meeresstürme und auch Verfolgung zu ertragen und dennoch voll Vertrauen mit Christus in Verbindung zu bleiben. Wir, die wir auch oft an Gräbern stehen müssen, können in dieser österlichen Hoffnung immer wieder neu Ja zum Leben sagen.