Impuls 2024-06 Hoffnung

Sieglinde Eiwen

Mose sagte: Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und schaut zu, wie der Herr euch heute rettet!
(2. Mose 14, 13)

Die Israeliten befinden sich hier in einer großen Zwickmühle! Hinter ihnen die Streitwagen der Ägypter, vor ihnen das Schilfmeer! Dem Sklavendienst in Ägypten gerade entronnen, stehen sie in der Wüste und sind verzweifelt.

Der Pharao will seine Sklaven zurückholen. - Wohin sollen die Israeliten schnell fliehen?
In ihrer Verzweiflung und Wut beschuldigen sie Mose: „Was hast du uns angetan, dass du uns in die Wüste gebracht hast!“
Mose ist nicht zu beneiden – dabei hat er ja nur getan, was Gott ihm aufgetragen hat! Mose hat aber die Zusage von Gott bekommen, dass er ihnen helfen wird. So kann er jetzt eindringlich zum Volk sagen:
„Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und schaut zu, wie der Herr euch heute rettet!“

Das ist ein herrlicher „Mutmach-Spruch“ - auch für uns in unseren „Zwickmühlen“!

Kaum hat man schwierige Situationen bewältigt, kommen schon die nächsten Probleme auf uns zu, wie z.B. Krankheiten, Gebrechen, Familienprobleme, Unwetter…usw.!! Wir fragen besorgt: Wie wird es weitergehen?

Lassen wir uns von Mose sagen:
Fürchtet euch nicht!“ Aber das ist leichter gesagt als getan!
Also rät auch uns Mose weiter: „Bleibt stehen!“, d.h. Haltet stand! – Wartet ab! – Atmet durch! - Lasst euch nicht lähmen! – Keine Panik! – Bleibt ruhig! – Besinnt euch!

Haben wir nicht auch schon bisher viel Hilfe in scheinbar ausweglosen Situationen erhalten?
Schöpfen wir Vertrauen und lassen wir uns sagen:
„…schaut zu, wie der Herr euch heute rettet! “
Eine tolle Zusage! Wir dürfen auch in schwierigen Lagen neugierig, erwartungsvoll und gespannt darauf sein, wie es jetzt weitergehen wird. In der „Besinnungspause“ können wir den Blick auf Gott lenken, der viele Arten der Hilfe weiß, die dann vielleicht ganz anders sind, als wir sie erwartet hätten!

Die Israeliten mussten schließlich weitergehen und haben dann tatsächlich Gottes Bewahrung im Schilfmeer erlebt!

Auch wir müssen uns nach dem Innehalten auf den Weg machen, aber vielleicht ist hinter uns auch schon eine „Wolkensäule“, die Drohendes von uns abhält oder vor uns eine „Feuersäule“, die Licht und Hoffnung bringt, so wie es die Israeliten in der Wüste erlebt haben!

Der Hinweis auf das Wörtchen „heute“ gefällt mir gut! Wer weiß, ob nicht gerade „heute“ etwas Besonderes passiert, was mir weiterhilft – was mir vielleicht sogar erst später bewusst wird.

Mit einem Vers von Paul Gerhardt (Evangelisches Gesangbuch Nr. 324, Vers 15) möchte ich schließen, in dem er uns ermuntert:
„Was kränkst du dich in deinem Sinn und grämst dich Tag und Nacht?
Nimm deine Sorg und wirf sie hin auf den, der dich gemacht!“