Impuls 2024-11 Kraft der Psyche
Gabriele Stöckl
„Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.“
(2. Petrus 3/13)
Hmmm – eine neue Erde, in der Gerechtigkeit wohnt – das wär schon was! Überhaupt in Zeiten wie diesen, wo Konflikte eskalieren, es so viel Ungerechtigkeit gibt, Menschen für die Interessen von machtgierigen Despoten geopfert werden, Menschen in vielen Teilen dieser Welt hungern... Ich mag gar nicht noch mehr Missstände aufzählen, von denen wir umgeben sind. Und ich frage mich, was kann ich dagegen tun, abgesehen von spenden?
Wir fühlen uns doch oft so hilflos! Und - ehrlich gesagt – wir können nicht wirklich etwas tun, ja, beten für die Welt, das können wir und machen wir auch. Und dazu kommen noch die persönlichen Herausforderungen oder anders gesagt, Schicksalsschläge.
Ich bin inzwischen der Meinung, dass ich in Anbetracht all der schlimmen Ereignisse und Situationen gut auf mich selber schauen und mir die Frage stellen muss, wie ich das alles verkraften kann, ohne depressiv zu werden. Es muss in meinem Leben ja auch erfreuliche Dinge geben. Ich darf nicht zulassen, dass ich in die Depression schlittere! Das hätte für mich und mein Umfeld fatale Auswirkungen.
Psychologisch ausgedrückt, muss ich mich um meine „Resilienz“ kümmern. Resilienz? Im Internet habe ich eine gute Erklärung dafür gefunden: Resilienz ist eine besondere Kraft der Psyche, Belastungen auszuhalten – eine ausgeprägt lebensmutige Haltung. Ein resilienter Mensch lässt sich von Schicksalsschlägen nicht aus der Bahn werfen, sondern kommt rasch wieder auf die Beine und bewältigt sein Leben wie zuvor. Diese Kraft der Psyche wünsche ich uns, mit Hilfe von Selbstreflexion, Unterstützung durch Freund:innen, wenn nötig durch Professionist:innen und selbstverständlich auch durch Gottes Beistand.
Liebe Schwestern und Brüder, mir ist bewusst, dass ich in meinem kurzen Text weder auf den neuen Himmel noch auf die neue Erde eingegangen bin. Das würde wohl einer theologischen Abhandlung bedürfen, zu der ich mich nicht im Stande fühle.
Alles Liebe, eure Gabi