Impuls 2025-02 Lebensweg
Charlotte Hagmüller
„Du tust mir kund den Weg zum Leben.“
(Psalm 16/11)
Lese ich den Satz als einzelne Aussage, dann geht es, soweit ich es verstehe, um mein Leben hier und jetzt!
Und um die Gewissheit des Psalmbeters, dass Gott ihm seine Lebenswege zeigen und ihn führen werde. Das heißt aber nicht, dass Gott dem Beter schon im Vorhinein die „richtigen“ Wege, Schritte und Entscheidungen wissen ließe. (Das hätten wir manchmal sehr gerne!) Ganz sicher nicht, sondern dass sich jeder Schritt als LEBENSschritt und LEBENSweg erweisen wird. Da steckt sehr viel Vertrauen drin und ein wunderbares vertrauenerweckendes Gottesbild!
Lese ich den ganzen Psalm, entdecke ich daneben noch weitere Aussagen und Gewissheiten des Psalmisten: Er freut sich an seinem Gott und sieht, dass die göttliche Führung über das irdische Leben hinausreicht! Gott führt nicht nur das irdische Leben als LEBENSweg, sondern das gesamte menschliche Sein in Zeit und Ewigkeit! „Du wirst meine Seele nicht dem Tod lassen und nicht zugeben, dass dein Heiliger verwese.“
Natürlich weiß der Beter, dass er sterben wird und dass sein Körper verwesen wird. Aber seine Seele, das, was ihn als Person ausmacht, wird nicht im Auslöschen und Vergehen enden! Er wird im LEBEN landen, im Angesicht Gottes (Schlachter), in Freude und Fülle, und Segensgaben liegen an Gottes Seite bereit (Bruns).
Der Lebensweg ist und bleibt ein LEBENSweg! Das traut der Psalmbeter seinem Gott zu! Es scheint, als wollte er sagen: „Für mich ist gesorgt, denn Gott, dem ich vertraue, ist selber das Leben und die Fülle, der Weg und die Wahrheit und das Leben!“
Und was scheinbar dem Leben bzw. meiner Vorstellung von Leben widerspricht, wird integriert in das Vertrauen zu dem Gott des Lebens! Mit diesem Gottesbild kann ich jeden Tag neu wagen!
Charlotte Hagmüller